Mir ist in letzter Zeit aufgefallen, dass ich viel weniger Geld beim Einkaufen ausgebe, als in der Zeit vor diesem Coronavirus. Woran das wohl liegt? Manchmal denke ich, dass Männe und ich uns einfach nur auf das beschränken, was gebraucht wird. Gestern habe ich aber mal bewusst überprüft, was ich da so in den Einkaufswagen packe. Ja, es ist hauptsächlich Regionales. Ob nun Obst und Gemüse oder auch andere Dinge. Ich schaue unbewusst auf den Hersteller und kaufe das, was im Land produziert wird. Komisch? Eher nicht. Eigentlich bin ich schon immer Verfechter der Strategie gewesen, die eigenen Produktionen zu unterstützen. Jetzt aber noch mehr als vorher. Gerade eben auch bei den frischen Sachen.
Ich erinnere mich auch an Gerichte, die meine Mutter in den 60er und 70er Jahren auf den Tisch brachte. Ebenso daran, dass bei uns viel Obst eingekocht wurde. Warum nicht wieder nachmachen? Wenn ich zurückdenke, wurde bei uns wenig weggeworfen. Einfach, weil wir drei Kinder waren und das Geld nicht so locker saß. Fleisch gab es nur einmal in der Woche, und das war am Sonntag. Das berührt mich nun weniger, da ich seit Jahren ein Veggie bin. Aber macht es nicht Sinn, sich das eigene Konsumverhalten mal vor Augen zu führen? Manchmal denke ich, dass dieses „Alles muss immer für alle und zu jeder Zeit verfügbar sein“ ein reiner Wahnsinn ist. Warum schippern wir für teures Geld Gemüse und Obst aus anderen Ländern über die Meere, wo wir regional doch so selbst einiges an Vielfalt aufzuwarten haben?
Meine Mutter arbeitete im Verkauf an der Obst- und Gemüsetheke in einem großen Supermarkt. Heute Morgen dachte ich daran, wie es war, als meine Mutter zum ersten Mal mit Litschis ankam. Von da an gab es ständig etwas Neues auszuprobieren. Und von da an wurde auch immer weniger eingeweckt. Man konnte ja jederzeit alles frisch kaufen. Was übrig war, wurde und wird weggeworfen. Traurig, eigentlich.
Vielleicht ist es ganz gut, wenn man mal nachdenkt? Zurück schaut? Sich selbst überprüft?
Sich erinnert?