Der unheimliche Leuchtturm

Nachfolgend ein weiterer kleiner Auszug aus meinem neuen Buch, an dem ich gerade arbeite:

… die Landschaft war hügelig. Von ihrem letzten Standpunkt aus konnte Mona auch die alte Mühle nicht mehr erkennen. Sie prägte sich Dinge wie Felsen und Büsche ein. Ab und zu knickte sie auch an diesen Sträuchern einige Ästchen ab. So war es bestimmt einfacher für sie, den Weg zurück wiederzufinden. Zufrieden mit ihrem Werk drehte Mona sich um und ging weiter zum Turm. Als sie diesen endlich besser sehen konnte, erkannte sie auch, dass der Leuchtturm wohl schon sehr alt war. Oben am Leuchtfeuer waren ein paar Scheiben zerbrochen. Mona fragte sich, ob der Turm überhaupt noch in Betrieb war. Ihre Augen erfassten jetzt auch am Fuß des stählernen Konstruktes eine weit offenstehende Tür, auf die sie zuging.

Bevor sie die jedoch erreichen konnte, tauchte beinahe wie aus dem Nichts ein Mann auf. Er hatte den Kragen seiner dunkelblauen Wachsregenjacke hochgeschlagen und trug einen breitkrempigen Hut auf dem Kopf. So einen, wie man ihn bei sehr schlechtem Wetter zuweilen bei den Fischern sah. Mona wunderte das, denn es regnete absolut nicht. Dennoch ging der Mann mit hochgezogenen Schultern, gesenktem Kopf und in den Taschen der Regenjacke vergrabenen Händen, als würde er gegen einen schlimmen Sturm ankämpfen.

Mona ging schneller, weil sie hoffte, den Mann einzuholen und rief ein paar Mal nach dem Fremden. Der reagierte jedoch überhaupt nicht auf ihre Rufe, steuerte auf die offenstehende Tür des Leuchtturmes zu und verschwand darin. Mona wusste, dass die Menschen hier im Norden Schottlands ziemlich eigen sein konnten, aber so was hatte sie noch nie erlebt. Er musste sie gehört haben!

„Sturkopf!“, maulte sie und ging weiter auf die Tür des Leuchtturmes zu. Dort …


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