The NUYS - Das letzte Konzert

Chester Lewis sieht sich selbst am Ende. Für ihn gibt es nur noch einen Weg und er ist fest entschlossen, diesen zu gehen. Doch dann geschieht etwas Unvorhergesehenes und Chester findet sich von einem Moment auf den anderen auf der Sonnenseite des Lebens wieder.

Ein Traum geht für Chester in Erfüllung, denn er wird der neue Fahrer des riesigen Tourtrucks von der schottischen Band „The NUYS“. Eine Band, deren Werdegang er seit geraumer Zeit verfolgt. Er ist ein großer Fan von ihnen und plötzlich ist Chester diesen Musikern ganz nah und kann sein Glück beinahe nicht fassen.

In Wirklichkeit ist aber nicht alles so, wie es ihm zunächst erscheint. Gleich bei seiner ersten Tour mit der Band hat Chester eine unheimliche Begegnung mit seinem verstorbenen Vorgänger. Diese wühlt ihn mächtig auf und lässt immer mehr Fragen in ihm aufkeimen. Er sucht Antworten, aber er wird nur noch mehr verunsichert, bis das Schicksal endgültig zuschlägt.


Chester

Chester stand mit weichen Knien auf dem Brückengeländer und starrte auf das schäumende Wasser tief unter ihm. Mit dem linken Arm hielt er sich an einem dicken Stahlseil fest, das die Trägerkonstruktion der Brücke mit The NUYS - Das letzte Konzert dem breiten Geländer verband. Es war hoch, sogar beängstigend hoch und Chester schwitze, obwohl es recht kalt war. Unter ihm tobte der River Clyde und in ihm die Verzweiflung. Er wollte Schluss machen. Jetzt und hier. Er hatte die Schnauze voll!
Heute früh lag der Räumungsbefehl im Briefkasten seiner schäbigen und winzigen Wohnung in Glasgow. Er hatte es kommen sehen. Seit mehr als fünf Monaten konnte er die Miete nicht mehr bezahlen. Nun war es also soweit. Man setzte ihn auf die Straße.
Das ganze Elend und all der Ärger, der ihn seit einem Jahr begleitete, ließen ihn aufgeben. Kein Job, kein Geld und jetzt auch keine Wohnung mehr. Den Strom hatte man ihm schon lange abgestellt. Er kam trotz allem irgendwie zurecht. Aber ohne Wohnung? Ohne Dach … Weiterlesen


Videodreh

Chester wachte rechtzeitig auf, duschte sich und fand sich zum Frühstück im Restaurant des Hotels ein. An einem Ecktisch sah er Inga sitzen, die ihn anlächelte. Er hob nur kurz die Hand und steuerte auf das Frühstücksbüfett zu. Während er sich den Teller vollpackte, kam auch Ronan in den Raum.
»Na, da hat jemand Hunger«, grinste er, als er Chesters Teller sah.
»Allerdings«, gestand der und legte noch zwei Scheiben Toast auf den Berg aus Rührei, Brötchen, abgepackter Konfitüre und Schokocreme.
»Das willst du alles essen? Echt?«, lachte jemand und als er sich umdrehte, stand Dana hinter ihm.
»Habe ich vor, ja«, grinste er vergnügt. Er verspürte in der Tat einen ungeheuren … Weiterlesen


Aberdeen

Früh morgens kroch Chester wie ein geprügelter Hund aus dem Fahrzeug, um sich auf die Suche nach einer Duschmöglichkeit zu machen.
»Die Duschen sind im Untergeschoss der Halle, so wie in London auch«, sagte einer der soeben eingetroffenen Roadies. »Du siehst echt beschissen aus, Kumpel«, lachte der Mann noch, als Chester sich bedankte und die Treppen nach unten stieg. »Hast wohl die Nacht durchgesoffen, was?«
Chester winkte nur ab. Sollten sie doch glauben, was sie wollten. Er erreichte einen langen Gang, von dem jeweils links und rechts etliche Türen abgingen. Chester drückte jede Klinke herunter, doch die meisten Türen waren abgeschlossen. Zwei von ihnen gaben den Blick in normale Umkleideräume frei … Weiterlesen


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