Ein verschollener Bauernhof, zwei verlassene Häuser und drei Leichen. Die Kommissare Dreier und Grabow ermitteln in zwei Mordfällen, die sonderbarer nicht sein könnten.
Doch manchmal ist das Unglaubliche eben doch die Wahrheit, auch wenn ein Geist darin eine Rolle spielt. Ob die Freunde Mike und Patty mit dieser Wahrheit ihre Unschuld beweisen können? Sie wollten doch nur die verlassenen Häuser aufsuchen, den verschollenen Bauernhof finden und Fotos für ihre Website machen.
Diese Lost Places entpuppen sich zunächst tatsächlich als wahre Schätze, entwickeln sich allerdings bald zum Albtraum, der offenbar kein Ende nehmen will.
Pläne schmieden
Mike saß auf einer Holzbank an der Uferpromenade. Die Eintönigkeit war heute fast nicht zu ertragen. Er langweilte sich grundsätzlich in den Semesterferien. Während seine Kommilitonen irgendwelchen Nebenjobs nachgingen, um sich ein paar Euro zu verdienen, gammelte er am Flussufer herum. Er hatte es nicht nötig, arbeiten zu gehen. Seine Eltern finanzierten nicht nur sein Studium, sondern auch sein Leben. Das hatte was, klar! Aber gerade jetzt war es einfach nur stinklangweilig.
Die Sonne brannte vom Himmel, doch im Schatten der Eiche, unter der er saß, war es ganz angenehm. Er verzog sein Gesicht zu einem mitleidigen Grinsen, als er an Patty und die anderen dachte, die jetzt irgendwo in der Hitze schufteten.
Noch wenige Semester, dann war das Studium abgeschlossen und auch er würde mit Anzug und Krawatte bewaffnet morgens das Haus verlassen müssen, um in der Firma seines Vaters seinen Platz einzunehmen. Doch bis dahin wollte er das Leben genießen. Das tat … Weiterlesen
Lost Places
Die kleine Gruppe folgte Erik, der vorausging. Sie stolperten über etwas, was vor Jahren einmal eine Straße gewesen sein musste. Hier und da ragten aus dem hochgewachsenen Unkraut Teerstücke hervor. Teilweise konnte man sie kaum sehen und blieb mit den Füßen daran hängen. Nach geraumer Zeit tauchten sie dann endlich auf: Die Häuser, von denen Mike immerzu geträumt hatte. Es waren zwei Einfamilienhäuser, die jeweils eines links und eines davon rechts der Straße standen. Man hatte schon den Eindruck, in eine kleinere Siedlung hineinzugehen. Einige undefinierbare Ruinen waren zu erkennen. Beim näheren Hinsehen stellten sich diese Ruinen als zusammengefallene Garagen und Schuppen heraus. Es gab … Weiterlesen
Jonas
Mike machte ernst. Schon am nächsten Tag wählte er diese Handynummer, die er von Tina bekommen hatte. Er wunderte sich nicht darüber, dass seine Hände zitterten. Entweder er machte jetzt genau den größten Fehler seines Lebens, oder er kam seinem innigsten Wunsch ein Stück näher, endlich als erster Urbexer ein verlassenes Gebäude zu betreten. Es klingelte eine ganze Weile, ehe sich eine tiefe Stimme nur mit einem knappen Ja meldete.
»Hallo, ich rufe an wegen Tina«, stammelte Mike drauflos. »Ich meine, ich bin der Freund – nein, ich war der Freund von Tina.« Mike hielt sich mit der freien Hand die Stirn, als könne er damit … Weiterlesen