Marionette

An allen Ecken und Enden hört man, dass uns die Freiheit genommen wurde. Welche Freiheit? Wer sagt uns denn, was Freiheit zu bedeuten hat? Ist das dann nicht auch schon wieder ein diktiertes Gefühl? Und überhaupt: Waren wir wirklich jemals frei?

Ich habe mir gestern so meine Gedanken gemacht. Das passierte nach einem Gespräch mit einem lieben Menschen. Er sagte, er würde sich darauf freuen, sich wieder frei bewegen zu können. Hinzugehen, wohin man wolle. In den Zoo zum Beispiel. Ja, das ist schon toll, aber um sich dort bewegen zu dürfen, musst du Eintritt bezahlen, habe ich geantwortet. Das zog dann eine ganze Kette von Müssen hinterher, die wir brauchen, um unsere Freiheit erleben zu können:

  • Arbeiten MÜSSEN (Hoffentlich in einem Job, der Spaß macht)
  • Wohnen MÜSSEN (Mit ständig neuer und je nach Modetrend angepasster Einrichtung bitte sehr!)<
  • Lernen MÜSSEN (Weil man ja was werden muss um Geld zu verdienen, gell?)
  • Sich an die Norm halten MÜSSEN (Oder bitteschön sollen?)
  • Kleiden MÜSSEN (Wenn es geht nach der neuesten Mode, die uns auch vorgebetet wird!)
  • Und so weiter, und so weiter, und so weiter.

Dann sagte ich, dass es doch Ansichtssache sei. Ein Job, der einem Spaß macht, ist doch kein muss. So ist es bei mir jedenfalls. Man muss auch nicht ständig irgendwelchen Trends hinterherrennen. Wer sagt das denn? Solange meine Möbel in Ordnung sind und funktionieren, brauche ich doch nicht ständig neue kaufen? Wenn jemand meine Einrichtung zu altbacken findet, – bitte. Sein Problem, nicht meins.

Ich brauche nicht den Neuesten Fummel, um mich gut zu fühlen. Bequem reicht völlig. Und wenn jemand mit dem Finger auf mich zeigt, dann denke ich mir meinen Teil. (Arme Seele, – er / sie MUSS mich abwerten, weil ich nicht seinen Ansichten entspreche.)

Ich glaube, dass man von den Fäden, die uns wie Marionetten halten, niemals wirklich loskommt. Aber ich kann mich weigern, ständig irgendwelchen Trends hinterher zu hecheln, sobald jemand an einem der Fäden zieht. Einfach mal mit dem zufrieden sein, was man hat! Auch eine Art Freiheit.

Ich philosophiere zu gerne und könnte jetzt noch stundenlang über diese Gedanken schreiben. Muss ich aber nicht. Vielleicht macht sich jeder so seinen eigenen Kopf darüber.


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