Mir ist etwas aufgefallen. Aber ich fange am besten von vorne an.
Mit zunehmendem Alter erinnert man (oder Frau in meinem Fall) sich an Dinge aus der Kindheit. So auch heute Morgen. „Da kriecht ’ne Spinne, sagte Minne…“ Ich wollte unbedingt noch einmal den ganzen Reim lesen. Also flugs zu G***le und nachgeschlagen.
Indem ich das tat, überlegte ich, wie ich das früher anstellte, wenn ich auf der Suche nach etwas war. Ach ja! Da gab es doch diese roten, dicken Schwarten, die man sich ins Regal stellte. Oh ja, ich gehöre noch zur Generation Lexikon! Wie stolz war man, wenn man zig solcher Bände zur Konfirmation oder zu was auch immer geschenkt bekam? Bei mir war es ein Abo. So ein Wälzer kam immer in einem bestimmten Zyklus bei mir an. Dann kamen die Computer, und dann kam das Internet.
Die Bücher waren schlussendlich nur noch Deko. Wie lange hatte ich früher auf der Suche nach Erkenntnis und Wissen darin herumgeblättert? Jetzt verstaubten sie und wurden nicht mehr beachtet. Verschenken? Unmöglich.
Heutzutage trägt jeder das Wissen der Welt in der Hosentasche. Wie hat sich das verändert! Früher stundenlanges Suchen nach einem bestimmten Thema, heute der Griff zum Handy und zur Suchmaschine. Trotzdem vermisse ich etwas: Den Geruch dieser Bücher, wenn man sie aufschlug. Dieser Duft, der einem suggerierte: „Gleich bist du schlauer! Gleich erfährst du, was du wissen willst!“
Wann erfindet endlich jemand das Dufthandy?
Bei mir war es „Das Moderne Lexikon“ aus den frühen Siebzigern.
Lisa, Sie haben dieses Suchen und Finden wirklich wunderbar beschrieben. 🙂
Oja…. Lexikon 2000 hießen die, und als das Abo zu Ende war gab es Ergänzungsbände. Das Suchen und Blättern, ein Verweis auf einen anderen Begriff – natürlich in einem anderen Band… Unvergessen. Ein Dufthandy mit dem Geruch von frischem Papier, mit ein wenig Staubaroma…. 🤗